Wülfte hofft auf Geld – Dörflichen Charakter hervor heben (08.03.2016 11:51:20)

Westfalenpost / Lokalausgabe

08.03.2016

Wülfte. Die Einwohner von Wülfte machen sich weiterhin große Hoffnung, Fördermittel für ihr Dorf zu bekommen

Die Einwohner von Wülfte machen sich weiterhin große Hoffnung, Fördermittel für ihr Dorf zu bekommen. Das wurde bei der Abschlussveranstaltung der Maßnahmen zum Dorfinnenentwicklungskonzept (DIEK) im Gasthof Canisius deutlich. Rund 50 Bürger werden es wohl gewesen sein, die wissen wollten, wie sich ihr Dorf fit für die Zukunft macht. Sicherlich spielte es beim guten Besuch eine Rolle, dass zuvor der Dorfverein zur Jahreshauptversammlung getagt hatte. Viele Mitglieder waren geblieben, um zu erfahren, welche Vorschläge das Architektur- und Ingenieurbüros Beltz aus Warburg erarbeitet hatte.

Diese Vorschläge muss die Stadt Brilon bis zum 15. März bei der Bezirksregierung Arnsberg einreichen, so der Mitarbeiter der Bezirksregierung, Anno Scheele auf der Versammlung. Anschließend entscheidet das Land, ob nach Auswertung eines Bewertungssystems schon im zweiten Quartal Fördergelder in die 417 Seelengemeinde fließen. „Wülfte ist mit seinem intakten Vereinsleben auf einem guten Weg“ und könne durch entsprechende Gelder seinen dörflichen Charakter so schöner gestalten, betonte Scheele und teilte mit, dass der Zuschuss bei 65 Prozent der veranschlagten Summe liege.

Der 1. Beigeordnete der Stadt Brilon, Reinhold Huxoll, sah in seiner Begrüßung in Wüflte ideale Voraussetzungen mit dabei zu sein, wenn die Fördermittel verteilt wer-den. Vor rund zwei Jahren hatte das Dorf mit einem – jetzt aber komplett überarbeiteten – Antrag noch knapp das Nachsehen gehabt.

Marietheresia Herbold vom Ingenieurbüro Beltz fasste noch einmal die Ergebnisse der vier Arbeitskreise: Ortsbild, Infrastruktur/Bevölkerung, Gemeindeleben und wirtschaftliche Strukturen zusammen. Sie hatte festgestellt, dass die positiven Bestandsmerkmale gegenüber den negativen durchaus überwogen.
Einwohnerzahlen steigen

Unter anderem kennt man in kleinen Briloner Ortsteil keinen Einwohnerrückgang. Das Gegenteil ist der Fall, denn die Einwohnerzahl ist von 318 im Jahr 1964 auf heute 417 gestiegen. Dazu kommen etliche Gebäude, die das Ortsbild prägen und eine gute Anbindung an das Hauptverkehrsnetz. Auch die Umnutzung alter landwirtschaftlicher Gebäude in Wohn- und Gewerbeflächen könnte eine mögliche Lösung sein. Um junge Bauwillige im Dorf zu halten könnten ihnen Bauplätze in einer der zahlreichen Baulücken im Dorf angeboten werden, da auf neue Baugebiete am Ortsrand verzichtet werden soll. Aber nicht um jeden Preis, warnte Ortsvorsteher Erich Canisius und bestätigte die Anfrage einer junger Leute nach Bauland am Rande des Dorfes.

Negativ schlug zu Buche: Die sanierungsbedürftige St. Anna Kapelle, fehlende Ortstafeln und die spärliche Begrünung an manchen Ecken. Und natürlich die Wülfter Straße, die nicht nur eine neue Kanalisation und Decke braucht, sondern auch eine seitliche Regenrinne. Darüber redeten sich vor allem einige Anlieger fast eine halbe Stunde die Köpfe heiß: Was sei zweckmäßiger? Ein Natur- oder ein Betonstein. Schließlich einigten sich die Diskutanten darauf, dass ein holpriger Betonstein in den Antrag aufgenommen werden soll.
Windkraft kein Thema

Abschließend gab Marietheresia Herbold vom Planungsbüro, die Stärkung des ländlichen Ortsbildes und die ökologische Verbesserung des dörflichen Anforderungsprofils als Entwicklungsziele heraus. Außerdem solle das Gemeindeleben weiter gestärkt und die Grünflächen durch den Anbau heimischer Pflanzen zum Blickfang werden. Doch bei allen Plänen die Lebensqualität im Dorf noch zu verbessern, müsse man auch die Förderung der wirtschaftlichen Strukturen im Auge behalten. Ob da auch Windräder mit gemeint waren? Dieses Thema kam in der fast zweistündigen Versammlung überhaupt nicht auf den Tisch.

Jetzt heißt es für die Wülfter Daumen drücken, damit man auch mit Unterstützung der Stadt Brilon dabei, ist wenn ein Stück vom Förderkuchen des Landes Nordrhein-Westfalen verteilt wird.


 
 
 
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