Schlamassel mit Bitumen weitet sich aus (19.02.2011 10:17:00)

19.02.2011 / Lokalausgabe
Brilon
(hjh)Nicht nur in Brilon gibt es den Schlamassel mit den Straßenschäden, sondern auch in anderen Städten. Das hat die Fa. Bausion den Stadtwerken mitgeteilt. Auch andere Hersteller und Verarbeiter von Bitumen-Emulsionen hätten in den vergangenen Wochen mit den im vergangenen Jahr ausgeführten Oberflächenbehandlungen die gleichen Probleme bekommen. Die Ursachenforschung sei noch nicht abgeschlossen.Wie berichtet, löste sich Mitte Januar zunächst auf der Straße vom Haidknückel nach Petersborn die im September neugemachte Fahrbahndecke auf. Folge: Jede Menge hartnäckig verschmutzte Autos.

Wie in dieser Woche bekannt wurde, traten auch im Wenster in Wülfte, das ist die Straße vom Dorf zur B 480, diese Schäden auf.

Mittlerweile haben die Stadtwerke der Fa. Bausion Mängelrügen für alle Straßenbauarbeiten, die sie im vergangenen September in der gleichen Art und Weise vorgenommen hat, erteilt. Und das sind eine ganze Menge.

Auch Wirtschaftswege
Neben den beiden aktuell gesperrten Straße betrifft das vor allem Wirtschaftswege wie den Raumbergweg, den Hoppenbergweg, Fünf Brücken sowie Wege in der Lederke, im Aspe und im Südfeld bei Brilon, den Buchenscheid in Thülen, den Bereich Ruberg-Trift sowie Wallmei/Almerfeld in Radlinghausen sowie den Russenweg und den Bereich Aufm Heidkopf bei Madfeld. Das Auftragsvolumen belief sich nach WP-Informationen auf rund 100 000 Euro.

Für sämtliche von den mysteriösen Schäden betroffenen Straßen habe die Fa. Bausion regelmäßige Kontrollen zugesagt, teilte die Stadt mit. Parallel dazu nehmen die Stadtwerke regelmäßige Überwachungen vor. Bürgermeister Schrewe: „Ob weitere Straßensperrungen erfolgen müssen oder Geschwindigkeitsreduzierungen anzuordnen sind, um weitere Schäden zu vermeiden, wird im Einzelfall geprüft.“

„Falsche Behauptung“
Schrewe weist ausdrücklich darauf hin, dass der Gemeindeversicherungsverband „derzeit keine Anhaltspunkte für eine Haftung der Stadt“ sehe. Deshalb seien Ansprüche gegen die Baufirma zu richten.

„Irritiert“ sind die Stadtwerke durch die in dem gestrigen WP-Bericht wiedergegebene Aussage eines Rechtsanwalts, wonach die Versicherung der Baufirma eine Schadensregulierung mit der Begründung abgelehnt habe, die Stadt habe die Straße zu früh freigegeben. Rainer Friedrichs von den Stadtwerken: „Bei der Deckenbehandlung war eine Sperrung der Straße auch nach Vorgaben des Unternehmens nicht erforderlich. Mithin bedurfte es auch keiner Freigabe.“ Deshalb sei die Aussage „eine eindeutig falsche Tatsachenbehauptung“.

Die bearbeiteten Strecken seien bis zum Wintereinbruch regelmäßig überprüft worden, „ohne dass dabei Auffälligkeiten festgestellt werden konnten“. Nachdem im Januar die ersten Schäden bekannt geworden seien, habe man die Straße umgehend gesperrt.


 

 
 
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